Schimmel effektiv vorbeugen und fachgerecht entfernen

Schimmel ist gesundheitsgefährdend: Über einen längeren Zeitraum von Wochen oder Monaten hinweg kann Schimmelbefall in Gebäuden bei Menschen Allergien, Herz- und Kreislaufbeschwerden oder sogar Bronchitis auslösen. Um das zu verhindern und ein gesundes Raumklima zu erhalten, gilt es daher, der Schimmelbildung aktiv vorzubeugen. Sollte es schon zu einem Befall gekommen sein, ist es wichtig, den Schimmel fachgerecht und umgehend zu entfernen.

Wo und wie entsteht Schimmel?

Zu feuchte Luft begünstigt die Entstehung von Schimmel, was auch zu bedenken ist, wenn Sie versuchen, durch Feuchtigkeit zu kühlen. Undichtigkeiten etwa durch defekte Dächer, Rinnen oder Leitungen können zur Schimmelbildung beitragen, ebenso wie alte oder falsch eingebaute Fenster. Auch Wärmebrücken, d.h. schlechte Dämmung oder kalte Außenwände, führen zu Kondenswasserbildung und damit zu feuchten Stellen an den Wänden. Schimmelbildung beginnt ab einer Luftfeuchtigkeit von 60% auf kalten Flächen (bei 15 Grad Celsius oder weniger). Erhöhte Luftfeuchtigkeit ist vor allem problematisch, wenn sich schon Schimmel bildet, davor ist das Vorhandensein von beidem (hohe Luftfeuchtigkeit und kalte Flächen) entscheidend.

Was tun, wenn schon Schimmel vorhanden ist?

  • Kleine Flächen (unter ca. 0,5 m²): Mit 70–80 %igem Alkohol (Ethanol), Wasserstoffperoxid, Spiritus oder speziellen Anti-Schimmel-Mitteln aus der Apotheke behandeln. Dabei sollten Sie unbedingt Schutzmaßnahmen wie Handschuhe, Atemschutz und gute Belüftung beachten. Spezielle Schimmelreiniger enthalten üblicherweise den Wirkstoff Benzalkoniumchlorid, der die Haut reizen und allergische Reaktionen hervorrufen kann.
  • Tapete oder Putz betroffen: In diesem Fall ist es wichtig, befallene Stellen zu entfernen und erneuern. Nur oberflächlich abzuwischen reicht nicht.
  • Großflächiger oder tiefer Befall: Wenn der Schimmelbefall schon großflächiger ist, müssen Sie Fachleute (Schimmelsanierer, Bautechniker) einschalten, um den Schimmel vollständig zu entfernen und keine Gesundheitsrisiken einzugehen.
  • Begleitende Maßnahmen: Luftentfeuchter helfen akut dabei, die Luftfeuchtigkeit zu senken, und Hygrometer zeigen an, ob die Luftfeuchtigkeit sich im optimalen Bereich befindet. Im Neubau sollte sie zwischen 40 und 60 Prozent liegen, bei ungedämmten Altbauten zwischen 25 und 45 Prozent.

Was können Sie gegen die Schimmelbildung tun?

1. Luftfeuchtigkeit kontrollieren

Mit einem Hygrometer lässt sich die Luftfeuchtigkeit kontrollieren und unter 60% halten, idealerweise zwischen 30 und 50%. In besonders feuchten Räumen wie Kellern unterstützen Luftentfeuchter dabei, die Luftfeuchtigkeit zu senken.

2. Regelmäßiges Lüften

Die einfachste Maßnahme gegen Schimmelbildung ist regelmäßiges Lüften. Sie sollten mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten lüften und dadurch die trockenere Außenluft hereinlassen. Besonders durch Querlüften entsteht ein Luftzug für optimalen Luftaustausch. Idealerweise sorgen Sie auch für eine gleichmäßige und angenehme Temperatur in Innenräumen durch Heizen und Kühlen, um Kondensation zu vermeiden.

3. Feuchtigkeit in Bad und Küche minimieren

Vor allem im Badezimmer und in der Küche ist es wichtig, durch Abluftventilatoren oder Öffnen der Fenster nach dem Duschen, Baden oder Kochen Feuchtigkeit zu reduzieren. Eine weitere Feuchtigkeitsquelle ist Wäsche, diese sollte möglichst im Freien oder in gut belüfteten Räumen getrocknet werden.

4. Einrichtung und bauliche Maßnahmen gegen Schimmel

Bei Umbaumaßnahmen oder beim Neubau sollten Sie daran denken, die Dämmung zu verbessern, da das gegen die Kondensation auf Flächen hilft. Auch bei Fenstern und Türen ist es wichtig, die Abdichtungen zu überprüfen (und gegebenenfalls über den Einbau von neuen Türen und Fenstern nachzudenken), um das Eindringen von Feuchtigkeit von außen zu reduzieren.

Bei der Einrichtung sollten Sie in Nassräumen und der Küche wasserabweisende Materialien und Farben wählen, um die Feuchtigkeit zu reduzieren. Möbel sollten nicht direkt an der kalten Außenwand stehen, um ausreichend Luftzirkulation zu gewährleisten. Außerdem sollten Sie nicht zu viele Zimmerpflanzen aufstellen, da diese Feuchtigkeit an die Umgebung abgeben können.

5. Feuchte Stellen sofort behandeln

Wenn Sie Wasserflecken oder andere Anzeichen von Feuchtigkeit an Wänden und Möbeln erkennen, gehen Sie diesen sofort auf den Grund. Wenn kleine Schimmelstellen zu sehen sind, ist es wichtig, sie sofort zu entfernen.

6. Schimmelsporen regelmäßig entfernen

Halten Sie Ihre Räume sauber und entfernen Sie Staub regelmäßig, da Schimmelsporen darin enthalten sein können. Darüber hinaus kann auch ein Luftreiniger mit HEPA-Filter hilfreich sein, da dieser Schimmelsporen aus der Luft filtert.

Insgesamt betrachtet ist ein gutes Raumklima die optimale Voraussetzung dafür, dass Ihre Räume schimmelfrei bleiben – moderne Klimaanlagen mit HEPA-Filtern und Luftreinigungsfunktionen tragen dazu wesentlich bei. Bei Interesse beraten wir Sie gern.