Machen Klimaanlagen krank? Ein Faktencheck
Sind Klimaanlagen tatsächlich ungesund?
Temperaturen jenseits der 35 Grad am Tag und Tropennächte, in denen das Thermometer nicht unter 20 Grad fällt, sind im Sommer längst keine Seltenheit mehr. Während Klimaanlagen am Arbeitsplatz in Österreich mittlerweile schon recht gängig sind, zögern viele Österreicherinnen und Österreicher aber noch immer mit der Installation einer Klimaanlage in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus. Der Grund ist oft, dass viele Menschen meinen, Klimaanlagen seien ungesund und würden krank machen.
Grundsätzlich stellt eine Klimaanlage keinerlei Gesundheitsgefahr dar und macht NICHT krank. Jedenfalls, wenn sie richtig genutzt und korrekt gewartet wird!
Mythos: Schädliche Keimschleuder
Wenn eine Anlage jahrelang ohne Wartung betrieben wird, können sich in den Filtern tatsächlich Ablagerungen bilden. Gerade in Österreich gibt es allerdings strenge Standards für Wartung und Hygiene. Wer diese beachtet, verbessert mit einer Klimaanlage sogar die Luftqualität: Die klimatisierte Luft einer ordnungsgemäß gewarteten Klimaanlage enthält deutlich weniger Allergie auslösende Partikel als Frischluft, da die Luft durch Filter in den Klimageräten nicht nur gekühlt, sondern eben auch gereinigt wird. Moderne Filtersysteme – wie das Nanoe-X Programm von Panasonic – halten allerlei Schadstoffe aus der Umwelt ab: Von Pollen bis hin zu Abgasen.
Die Luft aus einer Klimaanlage ist daher meist objektiv besser als frische Luft durchs Fenster: Eine Studie der AUVA und des Arbeitsinspektion zeigt, dass die Luft aus Klimaanlagen deutlich weniger mit Mikroorganismen, Pilzsporen und Keimen belastet ist als die Außenluft.
Mythos: Erkältung durch Klimaanlage
Erkältungen entstehen nicht durch kalte Luft, sondern durch Viren. Was viele jedoch empfinden, ist der sogenannte Zugluft-Effekt: Sitzt man direkt im Luftstrom einer falsch eingestellten Klimaanlage, kann dies zu Verspannungen oder einem Frösteln führen.
Wird die Klimaanlage richtig genutzt, muss niemand Angst vor einer Erkältung haben. Zu befolgen gibt es lediglich zwei Regeln:
- Achten Sie darauf, dass der Luftstrom nicht direkt auf Menschen bzw. Arbeitsplätze ausgerichtet ist. Da kalte Luft absinkt, wird der Luftstrom idealerweise über die Köpfe hinweg ausgerichtet.
- Kühlen Sie die Raumtemperatur im Vergleich zur Außentemperatur nicht zu extrem ab. Kommt man bei extremer Hitze von draußen in einen stark klimatisierten Raum, kann der plötzliche Temperatursturz für den Körper anstrengend sein.
In Mitteleuropa gibt es die Faustregel, dass die Temperaturdifferenz zwischen Außen- und Innentemperatur 6-7° C nicht überschreiten sollte. Jedoch ist diese Faustregel mit Vorsicht zu genießen. Dies würde nämlich bedeuten, dass bei einer Außentemperatur von 40° C die Raumtemperatur nur auf etwa 33° C abgekühlt werden darf. Bereits ab 28° C lässt die Leistungsfähigkeit von Körper und Gehirn jedoch bereits deutlich nach, Temperaturen ab 35 ° C führen zu einer verlangsamten Reaktion und schließlich sogar zu Herz-Kreislauf-Problemen.
Damit unsere Körperklimaanlage, die Haut, richtig funktioniert und sich wohlfühlen kann, ist bei Sommertemperaturen eine ideale Raumtemperatur von 22°– 24° C, je nach Tätigkeit, Kleidung und persönlichem Empfinden zu empfehlen. Bei extremer Hitze im Außenbereich sollten aber auch die Raumtemperatur im Inneren angepasst werden. Auch 27 ° können dann angenehm wirken.
Wir halten fest, dass also eine richtig eingestellte und korrekte Klimaanlage keinerlei Gesundheitsrisiko darstellt.
Mythos 3: Klimaanlagen verursachen trockene Augen und Husten
Manche Menschen berichten von gereizten Augen, Husten oder einem trockenen Hals durch Klimaanlagen-Luft. Diese Beschwerden hängen oft mit der Luftfeuchtigkeit zusammen. Ältere Klimageräte können die Raumluft stark austrocknen – ein Problem, das moderne Anlagen vermeiden. Viele aktuelle Modelle sind mit Funktionen ausgestattet, die die Luftfeuchtigkeit regulieren oder sogar die Luft reinigen. Zudem lässt sich durch einfaches Lüften oder den Einsatz eines Luftbefeuchters ein gesundes Raumklima schaffen. Beschwerden treten meist daher nur auf, wenn die Anlage falsch eingestellt ist oder veraltet. Bei sachgemäßer Nutzung sind trockene Augen und Husten kein Thema.
Sick-Building-Syndrom – die Klimaanlage als Sündenbock
Woran liegt es aber, dass trotzdem so viele Menschen eine Klimaanlage für einen Krankmacher halten? Besonders am klimatisierten Arbeitsplatz klagen viele über Müdigkeit, Kopfschmerzen, Husten, trockener oder gereizter Haut oder einem generellen Unwohlsein. Und laut einer Umfrage der deutschen Krankenkasse Barmer empfinden 33 Prozent der Befragten eine Klimaanlage am Arbeitsplatz als störend.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Klimaanlage hier meist nur der Sündenbock ist und einfach pauschal verdächtigt wird diese Symptome zu verursachen. Tatsächlich dürfte oft das Sick-Building-Syndrom (SBS) dahinterstecken.
Dabei geht es vor allem um die Tatsache, dass Menschen in Großraumbüros ihre Umgebung nicht direkt kontrollieren können, was zu körperlichen Symptomen führt. Nicht die Klimaanlage oder die Luft am Arbeitsplatz macht krank, sondern der Fakt, dass nicht direkt auf diese eingewirkt werden kann, weil zum Beispiel nicht einfach ein Fenster geöffnet werden kann, sondern die Klimaanlage zentral gesteuert wird. Ähnliche Klagen von Menschen, die sich eine Klimaanlage für zu Hause gekauft haben, oder auch Personen, die im Home-Office oder eigenen kleinen Büros mit Klimageräten arbeiten, sind dagegen selten.
Gesundheitliche Vorteile von Klimaanlagen
Klimaanlagen bringen zudem viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit mit sich:
- Bessere Schlafqualität: Angenehme Temperaturen fördern einen erholsamen Schlaf, was insbesondere in heißen Sommernächten entscheidend ist.
- Schutz vor Überhitzung: Besonders für Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann eine Klimaanlage lebenswichtig sein, da sie das Risiko von Hitzeschlägen oder Kreislaufproblemen senkt.
- Verbesserte Luftqualität: Moderne Geräte filtern Pollen, Staub und Allergene aus der Luft. Gerade Allergiker und Asthmatiker profitieren deutlich davon.
Statt krank zu machen, können Klimaanlagen also sogar dazu beitragen, das Wohlbefinden und die Gesundheit zu fördern.
Unsere Wiesmayr Klimatechnik-Mitarbeiter beraten Sie gerne vor Ort und arbeiten gemeinsam mit Ihnen eine individuelle Lösung für die Klimatisierung Ihres Zuhauses oder Ihrer Gewerberäumlichkeiten. Wir sorgen außerdem für die korrekte Einstellung und Wartung Ihrer Klimaanlage, damit Sie auch bei Hitzewellen einen kühlen Kopf bewahren und fit und gesund bleiben.

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