Kältemittel in der Klimaanlage – was Sie darüber wissen müssen

Kältemittel werden – so wie Klimaanlagen an sich – oft als umweltschädigend angesehen. Das würde aber nur zutreffen, wenn das Kältemittel austreten würde – sichere und moderne Klimaanlagen sind aber auf ihre Dichtheit und ihre Zuverlässigkeit exzellent geprüft und immer neue Standards sorgen dafür, dass neue und noch sicherere Kältemittel entwickelt werden. Aber welche Funktion hat ein Kältemittel der Klimaanlage und welche Vorteile bietet das neueste Kältemittel R-32?

Was machen Kältemittel in der Klimaanlage?

Das Kältemittel ist das Transportmedium, um die Wärme nach draußen zu transportieren. Es nimmt sie im Innengerät auf und transportiert sie nach draußen. Wird die Klimaanlage zum Heizen verwendet, funktioniert der Kreislauf umgekehrt. Als Kältemittel kommen Flüssigkeiten in Frage, die bei niedrigen Temperaturen verdampfen. Sie nehmen bei niedrigem Druck und niedriger Temperatur Wärme auf und geben sie bei höherer Temperatur und höherem Druck wieder ab, anschließend wird der Druck gesenkt, wodurch sich das Kältemittel wieder verflüssigt. Ein Kältemittel ist nicht dasselbe wie ein Kühlmittel – ein Kühlmittel arbeitet quasi in einem eingeschränkterem Bereich, denn bei diesem darf die Umgebungstemperatur nicht höher sein als die Temperatur des zu kühlenden Gegenstands.

Welche Kältemittel werden in der Klimaanlage verwendet?

In früheren Zeiten wurden zum Kühlen unterschiedliche Mittel wie Ammoniak oder Propan verwendet. Diese haben jedoch alle ein gewisses Gefahrenpotential, sind leicht entflammbar, hochgiftig o.Ä. Die Entwicklung von sicheren Kältemitteln, die auch einfach in der Handhabung sind, war daher das Ziel. Bis vor wenigen Jahren war das am häufigsten im Umlauf befindliche Kältemittel R-410A, das aus einer Mischung von R-32 und R-125 besteht – R steht für „Refrigerant“ (Kältemittel), die Zahlen dahinter erklären die genaue Zusammensetzung. Da ab dem Jahr 2025 nur noch Kältemittel mit einem sogenannten GWP-Wert (Global Warming Potential, d.h. Treibhauspotential) bis 750 erlaubt sind, wird R-410A ab dann verboten sein, weshalb R-32 mit seinem viel geringeren Treibhauspotential das Mittel der Wahl ist.

Die Vorteile des Kältemittels R-32

R-32 oder Difluormethan gehört zur Gruppe der fluorierten Kohlenwasserstoffe. Durch den wesentlich geringeren GWP-Wert ist R-32 sehr viel umweltschonender als Vorgängermittel, genauer gesagt um zwei Drittel umweltfreundlicher. Da es auch eine um 20% höhere volumetrische Kälteleistung hat (d.h. es kann mehr Wärme transportieren auf das Volumen gerechnet), reduziert es die CO2-Emissionen aus dem Gerät während des Betriebs deutlich. Als Ein-Stoff-Kältemittel ist es leichter zu handhaben und auch ein sehr sicheres Mittel, weil es schwer entflammbar ist. Es entzündet sich nicht, wenn die Konzentration im Raum unter der unteren Zündgrenze (0,306 kg/Kubikmeter) bleibt – sollte aus einem Klimagerät Kältemittel austreten, wird diese Konzentration nicht erreicht. Im Vergleich zu anderen Kältemitteln ist es nicht toxisch. Natürlich müssen aber im Umgang mit dem Kältemittel Sicherheitshinweise beachtet werden, es sollte auch nur von geschulten Technikern eingesetzt und ausgetauscht werden.